Neuerscheinungen zur Konziliengeschichte

Heft 49/1 (2018/2019) des Annuarium Historiae Conciliorum ist online erschienen. Das Heft enthält den ersten Teil der Beiträge der Tagung, die  die Internationale Gesellschaft für Konziliengeschichtsforschung unter dem Titel “Konzil und Minderheit - I Concili e le minoranze”, im Oktober 2018 an der Pontificia Università della Santa Croce und am Römischen Institut der Görres-Gesellschaft veranstaltet hat. Hier die Einführung zu den Ergebnissen der Tagung von Thomas Prügl und Johannes Grohe. Außerdem enthält das Heft weitere Beiträge und Rezensionen sowie die übliche Bibliographie zur Konziliengeschichte.


Neue Einträge

Lexikon der Konzilien

Torcellense / Torcello (1127)

Filippo Forlani


Neuerscheinungen zur Konziliengeschichte

Volodymyr Pryymych, Unionsgespräche bei den Konzilien des 15. Jahrhunderts. Kiewer Metropoliten als Mittler zwischen Byzanz und Rom, Regensburg: Pustet 2018 (= Schriften des Ostkircheninstituts der Diözese Regensburg 2). 272 pp.

 

Im 15. Jahrhundert ermutigten intensive Kontakte zwischen Ost und West dazu, Wege zur Wiederherstellung der bereits Jahrhunderte zuvor zerbrochenen kirchlichen Einheit zu suchen. Daran beteiligten sich Hierarchen und Theologen der katholischen und der orthodoxen Kirche mit großem Engagement, ebenso aber auch die weltlichen Machthaber. Mehrere Konzilien des 15. Jahrhunderts unternahmen den Versuch, in direkter Begegnung von Rom und Byzanz eine Annäherung der seit Jahrhunderten divergierenden kirchlichen Entwicklungen und eines ebenso langen politischen Tauziehens zu erreichen. Der Autor kommt durch seine Forschung zu neuen, das Bild dieser Epoche schärfer konturierenden Erkenntnissen. Ein bemerkenswerter Akzent liegt dabei auf den Beiträgen der Kiever Metropoliten, deren Vermittlerrolle einer Neubewertung bedarf.


Neue Einträge

Lexikon der Konzilien

Papiense / Pavia (1128)

Filippo Forlani


Neue Einträge

Lexikon der Konzilien

Troianum / Troia (1127)

Filippo Forlani


Neue Einträge

Lexikon der Konzilien

Barcinonense / Barcelona * (1416)

Johannes Grohe


Neuerscheinungen zur Konziliengeschichte

Fata, Marta/Forgo, Andras/Haug-Moritz, Gabriele/Schindling, Anton, Das Trienter Konzil und seine Rezeption im Ungarn im 16. und 17. Jahrhundert (Reformationsgeschichtliche Studien und Texte 171), Münster, Aschendorff Verlag, 2019, VI + 301 S.

 

Das 19. ökumenische Konzil der katholischen Kirche wurde 1545 nach Trient einberufen, um die Herausforderungen anzunehmen, die durch die Reformation in Kirche und Glaubenspraxis entstanden waren. Die 1564 vom Papst Pius IV. bestätigten Konzilsbeschlüsse leiteten auch in dem mehrkonfessionellen Ungarn, insbesondere in dem seit 1526 unter habsburgischer Verwaltung stehenden Teil, Reformbemühungen ein, wiewohl die Konzilsbeschlüsse dort nicht verkündet wurden. Trotz einer breiten gesellschaftlichen Verankerung protestantischer Denominationen, gelang es der hohen Geistlichkeit Ungarns, ihre tradierte Vorrangstellung im Königreich zu bewahren. So konnten einzelne Prälaten schon im 16. Jahrhundert beginnen, die katholischen Positionen zu stabilisieren. Kirchenvisitationen und Bemühungen um eine verbesserte Priesterausbildung waren die Instrumentarien, derer sie sich bevorzugt bedienten. Zudem galt der Seelsorge und den neuen Formen des religiösen Lebens im 17. Jahrhundert die besondere Aufmerksamkeit. Unterstützt in ihren kirchenreformerischen Bemühungen wurden die Prälaten vor allem durch die vielgestaltigen Aktivitäten der Gesellschaft Jesu und die sich seit dem letzten Drittel des 17. Jahrhunderts wieder ansiedelnden Orden. Der Sammelband rückt diese von der Forschung bisher größtenteils vernachlässigte Frühphase der Rezeption der Konzilsbeschlüsse in Ungarn ins Zentrum und erlaubt es dergestalt, die (kirchen-) geschichtliche Entwicklung im neuzeitlichen Ungarn differenzierter zu verstehen.