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Anchialense / Anchialus (*)

Anchialus, Thrakien; 170/175 ca.

 

Konzil in Thrakien, an der Westküste des Schwarzen Meeres in der Provinz Rhodope gelegen. Zeit etwa 170/175: "Partikularsynode" (so der Libellus Synodicus) unter Vorsitz des dortigen Bischofs Sotas mit weiteren 12 Bischöfen. Der Lederverarbeiter (Gerber) Theodot und Montanus mit Maximilla wurden verdammt. Bischof Sotas wollte seinerzeit den Dämon der Priscilla, der anderen Prophetin des Montanus, austreiben, war dabei aber nicht erfolgreich (Euseb. h.e. 5,19,3). In dem bei Euseb genannten Schreiben des Bischofs Aelius Publius Julius aus der Nachbarstadt Debeltus in Thrakien um 200 scheint Sotas der vorangegangenen Generation anzugehören, was zum o. g. Zeitansatz passen würde. Zu Montanus heißt es, dass er an 878 Äonen glaubte und sich selbst als Hl. Geist ausgab. Davon wissen freilich die frühesten Quellen nichts. Ähnlich wie bei der Synode von Hierapolis kann es sich um eine Fälschung handeln, aber eine wirkliche Synode wäre auch denkbar.

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QQ: Libellus Synodicus 6 (Fabricius 12,362 [Synodus Achillana]; Mansi 1, 724).

Lit.: Fischer/Lumpe, Synoden, 36-38; Grotz, Hauptkirchen, 136f.

 

Noethlichs, Karl-Leo

Januar 2006

 

Empfohlene Zitierweise:

Noethlichs, Karl-Leo, “Anchialense / Anchialus; 170/175 ca." in: Lexikon der Konzilien [Online-Version], Januar 2006;

URL: http://www.konziliengeschichte.org/site/de/publikationen/lexikon/database/15.html