zurücksetzen

Romanum / Rom *

I. Rom; 125/136 ca.

 

Synode unter Bischof Telesphorus (ca. 125/136) gegen den Lederarbeiter ("Gerber" bzw. "Schuster": σκυτεύς, coriarius) Theodot d. Ä. (zu unterscheiden von Theodot d. Jr., dem "Geldwechsler" und Schüler des Theodot d. Ä.: Euseb. 5,28,9) aus Byzanz. Ihm wird zwar "große Weisheit" bescheinigt, aber in der Verfolgung soll er geopfert haben. Er vertrat christologische Irrtümer. Teilnehmer der Synode sollen 12 Bischöfe gewesen sein, die ihn verurteilten. Vgl. auch Hierapolis und Anchilaus, wo er mitverurteilt worden sein soll.

Der Historizität der Synode steht entgegen, dass nach anderen und glaubwürdigeren Zeugnissen Theodot erst um 190 in Rom war und dort durch Victor exkommuniziert worden sein soll (Quelle: ein Anonymus, vermutlich Hippolyt [aber nicht namentlich genannt] bei Euseb. 5,28,6.9). Die übrigen frühen Quellen zu Theodot wissen nichts von einer synodalen Verurteilung: Hippolyt, refut. 7,9. 35,1f; 9,3. 12,19; 10,23,1f. 27,4; ders. c. Noët.3; Ps-Tertull. adv. omn. haer. 8,2. Allein der wahrscheinlich ins 9. Jh. gehörige Libellus Synodicus erwähnt eine weitere Verurteilung des Theodot zu Hierapolis und Anchilaus zusammen mit Montanus und Maximilla, was vor ca. 175 der Fall gewesen sein müsste.

----------

QQ: Libellus Synodicus 3 (Fabricius 12,361; Mansi I 662).

Lit.: Fischer / Lumpe 98f.

 

Noethlichs, Karl-Leo

Januar 2006

 

Empfohlene Zitierweise:

Noethlichs, Karl-Leo, “Romanum / Rom; 1125/136 ca." in: Lexikon der Konzilien [Online-Version], Januar 2006;

URL: http://www.konziliengeschichte.org/site/de/publikationen/lexikon/database/3.html