Brian Tierney (1922-2019)
Eine revidierte Fassung seiner Doktorarbeit erschien 1955 unter dem Titel “Foundations of the Conciliar Theory: The Contribution of the Medieval Canonists from Gratian to the Great Schism”, ein bahnbrechendes Werk, das mehrere Auflagen erlebte und dann zuletzt 1998 überarbeitet im L. Brill Verlag als Band 81 der Reihe “Studies in the History of the Christian Thought” erschien (vgl. die Besprechung von Ansgar Frenken im AHC). Diese Studie trug wesentlich zur Erneuerung der wissenschaftlichen Geschichtsschreibung zum Abendländischen Schisma bei, nicht nur auf dem Gebiet der Kirchengeschichte, sondern auch hinsichtlich der Ekklesiologie- und Verfassungsgeschichte. Weitere Schwerpunkte seiner Forschung waren Beiträge zur päpstlichen Unfehlbarkeit und zum Verhältnis von Kirche und Staat im Mittelalter.
Brian Tierney gehörte seit Beginn im Jahre 1969 dem wissenschaftlichen Beirat des Annuarium Historiae Conciliorum an, in dem er selbst 1975 den Beitrag “Divided sovereignty at Constance. A problem of Medieval and Early Modern Political Theory” veröffentlichte.