Neuerscheinungen zur Konziliengeschichte

Études Roussillonnaises XXVII : Sur les pas de Benoît XIII, édition des Actes du concile de Perpignan (15 novembre 1408-26 mars 1409). Barbara von Langen Monheim et Hélène Millet avec la collaboration de Monique Hincker et Monique Paulmier-Foucart. 278 pp.

 

Der Titel dieser Veröffentlichung bedarf einer Erklärung. Der Untertitel, Édition des Actes du concile de Perpignan, weist auf die Art des Dokuments hin, das hier vollständig veröffentlicht wird. Es sagt jedoch noch nichts über seinen Inhalt noch darüber, was es enthüllt: die Persönlichkeit eines Papstes, der seine Zeit pegrägt hat: die Zeit des Großen Abendländischen Schismas. Die Texte sind zu über achtzig Prozent erzählerisch: Sie führen den Leser auf die Spuren Benedikts XIII.

Wie alle mittelalterlichen kirchlichen Dokumente sind die Akten des Konzils von Perpignan in lateinischer Sprache verfasst. Aufgrund ihres außergewöhnlichen Interesses wollten die Herausgeber die Lektüre nicht nur Spezialisten vorbehalten: Eine teilweise Übersetzung ins Französische, unterbrochen von Zusammenfassungen, begleitet die Ausgabe von Anfang bis Ende. Eine lange Einleitung liefert die notwendigen Informationen für ein gutes Verständnis des Konzils und seines Umfelds.


Neuerscheinungen zur Konziliengeschichte

Klaus Schatz, Kirche der Einheit und der Reform. Gesammelte Aufsätze zum Ersten Vatikanischen Konzil und zum päpstlichen Primat, Münster: Aschendorff Verlag 2023 (= Studien zur Geschichte von Konzilien - Studies on the History of Councils, herausgegeben im Auftrag der Gesellschaft für Konziliengeschichte von Johannes Grohe und Thomas Prügl, Bd. 1). X + 429 pp.

 

In diesem Band sind Aufsätze des Verfassers gesammelt, die an verschiedensten Stellen erschienen sind und um das 1. Vatikanum, den päpstlichen Primat und die Unfehlbarkeit kreisen. Neben den “liegengebliebenen” Projekten des Konzils kommt die Analyse seiner zentralen Diskussionen zur Sprache, außerdem Rolle und Positionen einiger seiner profiliertesten Akteure, nicht zuletzt aber auch weiterführende Ausblicke auf die geschichtliche Rolle und Zukunftsfähigkeit des römischen Primats. Die Publikation möchte so einen Beitrag leisten sowohl für die weitere kirchenhistorische Erforschung des Konzils von 1869/70 wie für die ekklesiologische Diskussion um den Primat, für welche in besonderer Weise, um mit Ignaz von Döllinger zu sprechen, die Zusammenschau des “systematischen” und des “historischen Auges” notwendig ist (Verlagsinformation).


Papst Franziskus nimmt ein Exemplar der Annales Historiae Conciliorum in Empfang

Synodalität in Vergangenheit und Gegenwart

Im Rahmen einer Audienz für die Teilnehmer des Congresso Tomistico Internazionale konnte Thomas Prügl Papst Franziskus ein Expl. der Zeitschrift Annales Historiae Conciliorum überreichen. Die Erforschung der Konziliengeschichte ist aktueller denn je und interessiert den Papst sehr, da er die Synodalität als eine konstitutive Dimension der Kirche ansieht.  


Studientag zur Synodalität an der Pontificia Università della Santa Croce

La sinodalità della Chiesa

Am 19. Oktober findet an der Pontificia Università della Santa Croce ein Studientag zum Thema La Sinodalità della Chiesa statt. Hier das Programm


Neue Einträge

Lexikon der Konzilien

Konzil von Santiago de Compostela 1313-1312 (18. Dez.-11. Jan.) 

Justo Fernández, Jaime


Neuerscheinungen zur Konziliengeschichte

Thomas Graumann, The Acts of the Early Church Councils. Production and Character, OxfordUniversity Press, Oxford 2021 (= Oxford Early Christian Studies). XII + 333 pp.

 

Das Buch untersucht die Akten der Konzilien der Alten Kirche. Es zeichnet die Prozesse ihrer Herstellung nach, angefangen von der Aufzeichnung mündlicher Redebeiträge während einer Sitzung über die Anfertigung von Protokollen einzelner Sitzungen bis hin zu ihrer Sammlung in größeren Einheiten, ihrer Aufbewahrung und den ersten Versuchen ihrer Verbreitung.

Die Erstellung der “Papiere” ist zentral für die Selbstdarstellung der Bischöfe und die Projektion der vorherrschenden konziliaren Idee. Das Streben der Konzilien nach Legitimität und Autorität vor einem realen oder imaginären Publikum der Reichskirche sowie für die Nachwelt zeigt sich im Wesentlichen in den entsprechenden Verfahren der Erstellung und Verwaltung der Texte. Die jeweilige Konzilsleitung prüfte und kontrollierte auch Dokumente und Aufzeichnungen früherer Versammlungen. Der Band rekonstruiert aus den Belegen solcher Prüfungen die textlichen und materiellen Merkmale antiker Konzilsdokumente und untersucht die Kriterien ihrer Bewertung. Analysiert werden Lesestrategien, die sich aus den beobachteten Merkmalen der im Konzil behandelten materiellen Textobjekte ergeben, sowie die Möglichkeiten und Grenzen, die sich aus den Techniken der “Verschriftlichung” konziliarer Vorgänge ergeben. Papyrologische Belege und zeitgenössische rechtliche Regelungen werden zur Kontextualisierung dieser Bemühungen herangezogen. Das Buch bietet damit eine einzigartige Einschätzung der Produktionsprozesse, des Charakters und der materiellen Bedingungen von Konzilsakten, die Grundlage jeder historischen und theologischen Forschung zu den Konzilien der Alten Kirche sein muss (aus der Verlagsinformation).


Neuerscheinungen zur Konziliengeschichte

Fernando López-Arias, El Concilio Vaticano II y la arquitectura sagrada. Origen y evolución de unos principios pragmáticos (1947-1970). Centro Litúrgico Vincenziano, Edizioni Liturgiche, Roma 2022 (= Bibliotheca Ephemerides Liturgicae, Subsidia 199). 430 pp. ISBN: 978-8873672890

 

In den letzten 60 Jahren hat sich die Form des katholischen Gottesdienstes in der ganzen Welt gewandelt. Dieser Wandel wird auf das bedeutendste Ereignis in der Kirche des letzten Jahrhunderts zurückgeführt: das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965). Die vorliegende Studie möchte sich dem Konzilsereignis aus der Perspektive des Gottesdienstes nähern und versuchen, einige Fragen zu beantworten, über die in den letzten Jahrzehnten viel geschrieben wurde: Hatte das Konzil eine konkrete Vorstellung davon, wie Kirchen aussehen sollten? Wie sollten nach Aussage der Konzilsbeschlüsse Gotteshäuser gebaut werden? Die Untersuchung konzentriert sich auf den Zeitraum, der durch zwei Schlüsselereignisse charkterisiert wird: 1947 mit der Enzyklika Mediator Dei Pius' XII. und 1970 mit dem Missale Pauls VI. (1970). Dabei werden historische, theologische, liturgische und künstlerische Aspekte berücksichtigt. Die Studie arbeitet direkt mit Archivbeständen, von denen viele bislang unveröffentlicht sind, was ermöglicht, den Entstehungsprozess der wichtigsten kirchlichen Dokumente zu rekonstruieren, wobei u.a. auch wertvolle mündliche Zeugnisse einiger der direkten Protagonisten dieser Prozesse zur Sprache kommen. Eine bisher weitgehend unbekannte Geschichte (aus der Verlagsinformation).